Donnerstag, 19. Juni 2008

Petzl ROC TRIP Zillertal

Der Ansturm aufs Zillertal hat bereits begonnen

"First were the cows, then were the rocks!", so der Leitspruch des Diesjährigen Petzl Roc Trips. Im Sommer nutzt der Petzl-RocTrip vom 23. bis 27. Juli daher nicht ohne Grund Mayrhofen im Zillertal als Ausgangslager.

Der Petzl-RocTrip ist eine einzigartige Zusammenkunft von Kletterern, mit einer Pro-Challenge auf einem neuen „Ultimate Spot“ und einer allgemeinen „Boulder und Freeclimbing Rally“. Das Rahmenprogramm mit Kinoabend, Fotowettbewerb, Vorträgen, Konzerten und Partys sorgt am Abend für die passende Stimmung im Roc Trip Village.

Absoluter Pflichttermin...

Donnerstag, 5. Juni 2008

Number One Dir.

Fast jeder der oft am Schleier klettert, kennt die Route "Number One Dir." 9- . Sie ist ein Megaklassiker und war die erste Route am Schleier. Mit 12 Jahren gelang mir der erste Durchstieg, der "direkten" Variante. Große Löcher, weite Züge und die Schlüsselstelle folgt am Schluß der 30 Meter langen Route. Von einem flachen Dreifingerloch muss man weit raufblockieren auf eine Seitleiste, Fuß nachstellen, und mit Rechts auf ein gutes Loch, welches noch ungut zu wechseln ist.

Lange schon spielte ich mit dem Gedanken die Route Free Solo zu klettern, die Zeit war aber noch nicht reif. Am 24.Mai am Ende eines tollen Klettertages kletterte ich die Route zum ausklettern, schaute mir alles nochmal genau an. Ich wusste nun war es soweit. Ich wurde unruhig und nervös, obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gab. Ich kenne jeden Zug, nichts kann ausbrechen, das Risiko ist meiner Meinung nach minimal und tragbar, einzig und allein der Kopf muss das noch begreifen. Es waren nur noch Toni und Markus da. Toni zog das Seil, welches nur am Standplatz hing, mit einem Knoten am Ende hinauf, sodass ich wenn ich den Stand erreiche, mit der Hand in die Schlaufe greifen kann und Toni mich zurück zum Boden lassen kann. Ich fühlte mich bereit und kletterte los, nur mit Kletterschuhen und Magnesiumbeutl. Ich kletterte Stelle um Stelle nach oben mit einem Gefühl der absoluten Sicherheit und Kontrolle. Ohne Seil fühlt man sich so absolut leicht und ausgesetzt. Am Schüttler vor der Schlüsselstelle, hatte ich den Gedanken im Kopf, dass eine Fehlreaktion im Gehirn, den Abflug bedeutet, einmal die Hand aufmachen reicht und... PAMMMM. Deshalb entschloß ich mich die restlichen 5 Meter so schnell es geht hinter mich zu bringen. Ich kletterte konzentrierter denn je, ich war in einem perfekten Sog vollster Konzentration, in welchem alles was zählt der nächste Zug ist, ich war weder Nervös noch hatte ich Angst, es fühlte sich so an als ob am Boden Wasser wäre. Die letzten Züge, die schwersten sozusagen, links den Untergriff rechts das flache Dreifingerloch, Scheiße wo steig ich jetzt nochmal am besten mit dem rechten Fuß....Egal, alles wird egal und ich ziehe die Züge gelassen und ruhig her, als ob das das normalste auf der Welt sei :-) Sekunden später habe ich die Schlüsselstelle hinter mir und realisiere, dass ich die Standkette in der Hand habe. Ich schreie vor Erleichterung und Glück, auch Toni und Markus schreien. Ich greife in die Schlaufe und Toni lässt mich langsam zurück zum sicheren Boden. Welch ein wahnsinns Gefühl...

Für mich persönlich war das eine tolle Erfahrung, ein kleines Highlight, nur für mich.
Nervosität, Zweifel an der Sinnhaftigkeit der Aktion und Angst wurden komplett ausgeblendet, die Idee und der Antrieb, der Kopf und der Wille, das Selbstvertrauen waren stärker als alles andere, das Bewusstsein im hier und jetzt war so intensiv wie noch nie. Alles wurde auf einen Punkt gebracht, einen Punkt der einer Linie folgte, einer Linie mit dem Namen "Number One".

Free Solo klettern ist etwas besonderes und es darf auf keinen Fall diese "Besonderheit" verlieren, denn dann wird es gefährlich. Mit diesem Post will ich keinen dazu animieren ohne Seil zu klettern und ich hoffe das wird auch so verstanden.
take care!

Guido

Montag, 2. Juni 2008

Langsam aber sicher...

... nimmt das sommerliche Projekt, von Hias Schiestl und mir , ("Des Kaisers neue Kleider"), gestalt an. Letztes Jahr verbrachten wir zwei sporadische Tage in der Route und kletterten bis zum großen Dach, die erste 8b+ Länge. Dort boulderten wir und fanden eigentlich keine Lösung. Die dritte Länge 8a+/8b bereitete uns auch große Probleme, aber sogar den Hari und den Much hat die gefuchst. Also lassen wir uns nicht gleich hängen...

Heuer waren wir schon zwei mal drin und schönlangsam werden wir "intim" mit der Route. Wir fanden die perfekte "Teamlösung" für jede Seillänge, unser Ziel ist es nämlich in Seilschaft, an einem Tag alle Längen zu durchsteigen. Ein toller Plan und auch die Umsetzung läuft schon ganz gut. Allein die Tatsache, dass wir meistens die Routen im Klettergarten am gleichen Tag durchsteigen, spricht für den Plan der Seilschaftsbegehung.

Doch nun müssen wir erst mal wieder auf gutes Wetter warten.






The hard Facts

6b+,7c/+,8a+/b,7c,8b+,8a,6c,8b+,6c

Die Route wurde von Stefan Glowacz und Wolfi Müller von unten eingerichtet und von Stefan 1994 erstbegangen. Sie gilt als die härteste der Trilogie ("End of Silence"/ Feuerhorn (GER) Thomas Huber 1994 und "Silbergeier"/Rätikon (A) Beat Kammerlander 1994).

Hari Berger holte sich 2004 die erste Wiederholung und letztes Jahr gelang dem Innsbrucker Ausnahmetalent Much Mayr eine schnelle zweite Wiederholung in nur 6 Tagen.